Von Puerto de Sagunto nach Torres-Torres/Algimia und Barracas
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Die Entstehung der Vía Verde de Ojos Negros birgt einige Besonderheiten, die der Radler kennen sollte, wenn er diese Strecke befahren will: Offiziell wird die Strecke in zwei Teile unterteilt - Ojos Negros I auf dem Gebiet von Valencia und Ojos Negros II auf dem Gebiet von Aragón. Die ehemalige Bahnstrecke war aber umgekehrt kilometriert, Kilometer 0 war bei den Minen von Ojos Negros, der Endpunkt der Strecke lag bei Puerto de Sagunto am Mittelmeer. So beginnt heute die durchgängige Kilometrierung für beide Abschnitte auch in Ojos Negros in der Sierra Menera. Leider existieren stellenweise auch noch einige alte Kilometerangaben, bei denen Kilometer Null am Parkplatz an der Autobahn bei Algimia liegt.
Der erste Abschnitt der ehemaligen Minenbahn Ferrocarril minero de la Sierra Menera von nun rund 90 km Länge führt neuerdings (2024) von Puerto de Sagunto nach Barracas. Dieser erste Abschnitt liegt auf dem Gebiet von Valencia und führt nach offiziellen Angaben durch 16 Tunnel und über 8 Brücken oder Viadukte. Eine beachtliche Höhendifferenz von rund 800 m muss überwunden werden. Das Nebeneinander der noch existierenden Bahnlinie der RENFE und der ehemaligen Schmalspurbahn prägen den Charakter dieser Via Verde. In Barracas beginnt der 2.Teil des Radwegs, die Via Verde de Ojos Negros II, auf dem Gebiet von Aragón.
Der Ausbau der N-234 zur Autobahn A-23 (Autovía Mudéjar), der den Verlauf des Radwegs zeitweise erheblich beeinträchtigt hatte, ist abgeschlossen. Seit unserer ersten Befahrung im Jahr 2006 sind weitere Streckenabschnitte hinzugekommen, allerdings hat sich der Zustand der Fahrbahn auf einigen Teilstrecken über die Jahre erheblich verschlechtert. Einige Gebiete sind von heftigen Waldbränden gezeichnet. Die Anreise zur Vía Verde mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist nicht immer einfach.Vom Bahnhof Sagunto aus verkehren auch die Cercanías der Linie C-5 (Cercanías de Valencia), allerdings nur bis Caudiel. (ca. 5x täglich) Ein Fahrrad pro Person kann mitgenommen werden, soweit Platz vorhanden. Regionalzüge (Media Distancia der Renfe) nehmen nur begrenzt Fahrräder mit (Reservierung). Mit ihnen kann man aber auch die Stadt Segorbe, Barracas oder Teruel erreichen - Angaben ohne Gewähr In wie weit Autobusse Fahrräder mitnehmen, muss erfragt werden, meist müssen sie zum Transport verpackt werden.
Ein großer Fortschritte ist die Weiterführung des Radwegs bis zum Hafen von Sagunt. Hierbei wurde so weit als möglich die alte Trasse genutzt. Damit ist der Anschluss der Vía Verde Xurra hergestell, die Valencia mit Pucol und Sagunt bzw. Albalat verbindet.
Die Vía Verde de Ojos Negros I geht in Barracas lückenlos in den Abschnitt II über, der inzwischen auch weitgehend ausgebaut wurde und über rund 100 km über die Stadt Teruel zum ehemaligen Bahnhof Santa Eulalia (Ruine) führt. Leider fehlt noch ein kurzer Abschnitt bis zum Ort Peracense. Von dort aus führt der letzte Abschnitt zu den Minen von Ojos Negros.
Am Hafen von Sagunt, direkt am Hafenbecken des Industriehafens, steht der Hochofen Nummer 2. Es ist der letzte erhaltene Hochofen von 3 dieser Kolosse, die das Erz aus den Minen von Ojos Negros verarbeiteten. Aus knapp 1200 m Höhe, aus der Sierra Menera, transportierte die Schmalspurbahn das Erz über 200 km zur Verhüttung am Hafen von Sagunt.
Eine alte Maschine der Siegener Firma Dango und Dienenthal steht verlassen vor dem 60 m hohen Turm, der 1926 erstmals seine Arbeit aufnahm.
Auch die aktive Bahnstrecke folgt dem Río Palancia.
Etwas in die Jahre gekommen ist der Radweg in Sagunt am Flussufer.
Der Ausbau des Radwegs vom Hochofen am Hafen zum bisherigen Beginn der Vía Verde de Ojos Negros I in Albalat dels Tarrongers, war bei unserer Befahrung im Mai 2024 noch nicht ganz abgeschlossen. Der Radler kann sich entweder am Río Palacia orientieren und den Radwegen am westlichen Ufer folgen, oder zum Bahnhof in der Stadt Sagunt fahren. Wer aus Richtung Valencia und Puçol auf der Vía Verde Xurra anreist, kann der Beschilderung auf der Straße folgen.
In Puçol (spanisch Puzol) ist der Weg auf der Straße markiert. Auch die Zufahrt von Puçol nach Sagunt ist eine Fahrradstraße.
Zwischen der aktiven Bahnlinie und der Autobahn erreicht man den Bahndamm der alten Minenbahn. Hier beginnt (oder endet) die Vía Verde de Ojos Negros.
Von gegenüber grüßt die Burg von Sagunt.
Wer mit dem Fahrrad nach Valencia will, muss hier zur neuen Fahrradstraße und zur roten Vía Verde Xurra abbiegen.
Die Autobahn Autovía A-7, spanisch Autovía del Mediterráneo* wird unterquert, weiter geht es Richtung Albalat.
Freie Fahrt auf dem asphaltierten Abschnitt. Der Radweg führt abseits der Straßen durch die Obstplantagen.
Am Bahnhof Gilet wieder auf einer Fahrradstraße, aber Vorsicht, bald danach biegt der Weg nach links ab! Hier könnte der Radweg besser ausgeschildert sein.
Wer nicht aufpasst und rechts weiter fährt, wird mit einem Schotterweg bestraft, der aber auch nach Albalat führt. Der richtige Weg überquert bald die N-234. Ein massives Bollwerk erwartet die Radler: Cruze Caminando heißt: hier soll man sein Fahrrad schieben.
Dann wird es ein richtiger Bahntrassenradweg: ein Tunnel taucht auf, mit Beleuchtung (5/2024)
Die neue Straßenbrücke bei Albalat dels Tarongers ist noch gesperrt (05/2024). Der Ort liegt auf der anderen Seite des Río Palancia.
Weiter in Richtung Estivella auf der Trasse. Schon bald erscheint ein weiterer Tunnel, ein kurzes Bauwerk durch den Felshang.
Vom Berg herunter grüßt das Castell de Beselga, nur noch ein Turm und ein Gerippe mit Stützen.
Ein kurzer Abstecher führt uns zurück ins Jahr 2006. Am Parkplat an der Autobahn bei Torres Torres/Algimia d´Alfara war damals der Nullpunkt des Ausbaus. Richtung Sagunt ging es nur auf der Straße.
Schon damals war der alte Kilometerstein K-0 umgestürzt. 18 Jahre später lag der Stein noch immer dort, nur die Schrift war inzwischen verblasst.
2006 war auch hier das Ende des Radwegs: Final de la Via Verde! Anfang und Ende - The Beginning ist the End....? Der Zug fährt jedenfalls auch 2010 noch weiter *(2010 zwischen Algimia und Algar de Palancia). Und auch die Kilometrierung ist selbst im Jahr 2024 noch nicht soganz klar.
Der folgende Abschnitt bis Jerica stammt noch aus den Jahren 2006 und 2010. Änderungen am Radweg selbst und dem Zustand der Fahrbahn sind deshalb wahrscheinlich. Ab Jerica folgt in Kürze ein Update aus dem Jahr 2024.
Endlich auf der Bahntrasse. Algimia bei Kilometer 184,6 - (Entfernung von den Minen von Ojos Negros) - die Original Kilometrierung wurde beibehalten.
Kilometermarkierung: 183 (de la Via Minera)
Wie mit dem Messer ausgeschnitten geht es durch tiefe Einschnitte.
Das erste große Viadukt: Viaducto de Arguinas
STOPP: Der Querverkehr - falls überhaupt vorhanden - muss halten. Streckenweise wird der Weg von landwirtschaftlichem Verkehr mitbenutzt.
Die Sperrpfosten sind umklappbar und liegen dann auf der Fahrbahnmitte - aufpassen!
Eine erste Umfahrung der vom Autobahnbau zerstörten Trasse.Unbeschrankter Bahnübergang (Vergangenheit)
Bei El Juncar (Kilometer 178) ist die Strecke ein staubiger Feldweg mit Autoverkehr der Anrainer. Seit Jahren hat sich an der schlechten Fahrbahn nichts gebessert, die Schilder sind beschädigt (hier im Sommer 2010).
Wieder auf der Bahntrasse: Eine tolle Strecke führt ganz langsam bergauf. Aber schon bald folgt die nächste Umfahrung: ein riesiger Steinbruch vom Autobahnbau hat die Trasse zerstört – rechts abbiegen!
Der alte Durchlass ist noch erhalten. Die Bahntrasse musste dem Gipsabbau weichen.
Etwa bei km 174 (Soneja) folgt eine kräftige Steigung entlang der Autobahn. Auch hier ist wohl die Trasse zerstört.
Zum Glück wird`s wieder besser: Rambla de Rovira. (km 172). Dann geht es stetig aufwärts auf der Trasse.
Zwischen Soneja und Geldo hat ein Feuer die Landschaft zerstört (2010). Dann erreicht man einen alten Bahnhof der Minienbahn.
Über die Rambla Monteros. Vor Altura zweigt die Strecke von der Vía Verde nach Segorbe ab. Hier am Bahnhof hat man Anschluss an die Cercanias (Nahverkehrszüge) nach Valencia und die wenigen Züge Richtung Teruél und Zaragoza.
Hier fehlt eine Brücke. Wir nähern uns Altura, inzwischen haben wir ca. 200m an Höhe gewonnen.
Straßendurchfahrt in Altura. Hier im Ort ist die Streckenführung zwar verbessert worden, aber immer noch kein Genuss. Vorbei an der verschütteten Brücke und einem Wasserbecken.
Ein Geländer wurde installiert, die Beschilderung verbessert, aber immer noch ist die Strecke Umleitung (Desvio) beschildert.
Seit unserer Befahrung sind inzwischen viele Jahre vergangen. An der Streckenführung in Altura, die wegen des Autobahnbaus provisorisch eingerichtet war, hat sich wahrscheinlich viel geändert. Im Jahr 2010 sah es noch so aus: Es gab zwei Möglichkeiten für die Durchfahrt: Einmal auf der Originaltrasse (staubig, Autoverkehr), einmal abseits der Trasse durch die Stadt (Steigungen). Hinter Altura führt führt der Radweg wieder durch eine schöne Landschaft, die Qualität des Radwegs wird wieder besser.
Die Bahntrasse führt durch den Ort Altura und macht einen großen Bogen um Segorbe. Noch etwa 10 Kilometer geht es fast eben dahin, dann beginnt der Aufstieg in die Hochebene von Barracas. In vielen Kurven, über Brücken und durch Tunnel schlängelt sich der Radweg auf der Bahntrasse durch eine atemberaubende Landschaft. Auch wenn die Tunnel (im Jahr 2010) alle eine funktionierende Beleuchtung hatten, rate ich dringend eine eigene Beleuchtung mitzuführen! Stärkere Steigungen gibt es auf der ganzen Strecke keine. Die Hochebene von Barracas liegt auf 1000 Meter über dem Meeresspiegel.
Am Ortsende von Segorbe führt die staubige Trasse bergauf in Richtung Autobahn. Wir treffen auf die Beschilderung für die zwei Alternativstrecken durch den Ort.
Inzwischen sind die Bauarbeiten im Bereich der Autovía abgeschlossen.
Bei Navajas beginnt wieder ein asphaltierter Radweg auf der alten Trasse. Wir passieren die "Eselsbrücke".
Puente donde se cayó la burra y se mato- hier stürzte wohl eine Eselin hinab und kam zu Tode. Vorbei an der Verladestation des Steinbruchs (Cantera) von Navajas.
Das Gebäude zerfällt. Dann folgt einTunnel, aus dem Fels herausgehauen.
Die Beleuchtung funktioniert einwandfrei! Dann wird der Blick auf den Stausee von Regajo frei.
Und noch ein Tunnel, dann geht es durch einen felsigen Einschnitt.
Ein zerfallendes Haus an der Strecke und erneuter Kontakt mit der neuen Autobahn - schon ausgestaltet und fertig!
Eine Brücke über die Trasse. Der alte Bahnhof von Jérica ist in einem elenden Zustand.
Das Viadukt über den Rio Palancia, auch die parallele Nationalstraße muss über den Fluss!
Wieder eine schöne Strecke! Kurz vor Jerica, an einem ehemaligen Bahnübergang, steht das Casillo de Paso a Nivel Santa Bárbara: Hier agierte der Schrankenwärter.
In Jerica (ca. 1600 Einwohner) verlassen wir wieder die Originaltrasse, eine Umfahrung führt durch den Ort. Am nordwestlichen Ortsende stoßen wir wieder auf die Bahntrasse.
Hier beginnt ein Anstieg von 400 Höhenmetern nach Masías Blancas, danach erreicht man in knapp 1000 m über dem Meer die Hochebene von Barracas.
Durch den Ort Jérica führen kleine Wegweiser der Vías Verdes, die manchmal verdeckt und leicht zu übersehen sind.
Durch die Unterführung, danach folgt ein neu ausgebautes Teilstück auf der Bahntrasse bis zum Tunnel.
Dann folgt der lange, teilweise neu gebaute Tunnel, der auch unter der Autobahn hindurch führt. Ein zweiter Tunnel, der Blick zurück lässt in der Ferne einen kleinen Lichtfleck erkennen. Im Tunnel muss man mit Schlaglöchern rechnen, es ist sehr feucht, Wasser tropft an einigen Stellen von der Decke. Vorsicht vor den Sperren in Fahrbahnmitte am Tunneleingang!
Nach dem Tunnel geht es auf das Viadukt von Cascajar.
Die „große Schwester“ der Minenbahn begleitet uns wieder auf der linken Seite. Der Anstieg beginnt – aber nicht wirklich steil, eben "eisenbahnmäßig" und kerzengerade.
Kilometer 146,1 - noch rund 23 km nach Barracas. Ein Einschnitt führt zum Tunnel von Caudiel.
Der beleuchtete Tunnel verläuft in einer Kurve, es ist nass wie in einer Tropfsteinhöhle.
Absinterungen an den Wänden
Das Westportal
Gleich darauf der Bahnhof von Caudiel
Das Häuschen für den Streckenposten. Als nächstes erreicht man ein großes Viadukt.
Viaducto de la Fuensanta, 150 m lang! Der Wettergott ist uns vielleicht böse?
Durch mächtige Felseinschnitte geht es weiter bergauf.
Die Umleitung ist verschwunden: Wo in den vergangenen Jahren eine Baustelle war, kann man nun wieder die Originaltrasse befahren. Ein neuer Tunnel führt unter der Autobahn durch.
Wir erreichen Masadas Blancas, Kilometer 137,6.
Mächtige Stützmauern flankieren die Strecke, ein weiterer Tunnel folgt. Die Tunnel sind exzellent beleuchtet (keine Solarzellen), es gibt keine nennenswerten Schlaglöcher in der Passage (Stand 2010).
Zwischen Masadas Blancas und Torás haben ausgedehnte Waldbrände die Landschaft verändert.
Durch felsige Einschnitte geht die Fahrt, der nächste Bahnhof der aktiven Strecke taucht auf: Torás-Begis.
Gegenüber liegt die Ruine des Bahnhofs Torás der Minenbahn. Die Region Alto Palancia, nach dem Fluss benannt, 27 Ortschaften mit der Hauptstadt Segorbe (knapp 10 000 Einwohner), wird von hohen Bergen überragt. Die Bahntrasse führt weiter hinauf zum Rand der Hochebene von Barracas ind ca. 1000 m Höhe über dem Meer.
Nocheinmal zwängen sich die beiden Bahnstrecken durch die Felsen, dann öffnet sich ein karges Hochland.
Hier kreuzt der GR-7 (Sendero de Gran Recorrido) von Andorra nach Tarifa die Bahntrasse: nur noch 2132 Kilometer! Karg und windig empfängt uns eine extreme Landschaft.
Die dreiflügeligen Monster bescherrschen die Erde.
Einschnitte mit Trockensteinmauern schützen vor Wind und Schneeverwehungen hier in 1000 m Höhe. Schier endlose Gerade: Nur nicht aufgeben!
Noch ein kurzer Abschnitt muss umgangen werden. Der Einschnitt der alten Trasse in den felsigen Grund ist gut zu erkennen. Durch eine Unterführung geht es auf die andere Seite der RENFE-Strecke.
Wir erreichen den Bahnhof von Barracas. Einer der modernen Triebzüge fährt gerade durch, ein eher seltenes Ereignis, bei den wenigen Verbindungen!
An der Provinzgrenze.
Der Radweg führt ohne Unterbrechung weiter in Richtung Teruel.
Bei Barracas endet offiziell der erste Abschnitt der Vía Verde de Ojos Negros. Für den Radler gibt es im Ort Übernachtungsmöglichkeiten und Verpflegung (ohne Gewähr). Hier rasten auch die Lastwagentransporter auf dem Weg zwischen der Küste und dem bergigen Hochland von Aragón. Bis auf 1240 m über NN bei Puerto de Escandón führt der zweite Abschnitt des Radwegs, bevor die Abfahrt ins Tal des Rio Alfambra und Rio Jiloca beginnt.
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